Tätigkeitsbericht der Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen 2008

Wie in den letzten Jahren beginnt die Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen unserer Kammer Ihren Jahresbericht mit dem Dank an die Gutachter, die treu und verlässlich auch im Berichtsjahr 2008 für unsere Gutachterstelle gearbeitet haben. Ihnen ist zu danken, dass unsere Arbeit möglich ist und weiterhin hohe Akzeptanz genießt.
Der im Jahr 2007 vom Vorstand der Kammer beschlossene Ausbau des Gutachterstammes über die sächsischen Landesgrenzen hinaus wurde im Jahr 2008 planmäßig fortgesetzt und hat unser Fundament breiter und stabiler gemacht.

Das Zahlenmaterial für das Berichtsjahr 2008 ist in der bereits aus den vergangenen Jahren gewohnten Form dem Bericht beigefügt. Die Gesamtzahl der eingegangenen Anträge wie auch die Zahl der eingeleiteten und abgeschlossenen Begutachtungen bewegen sich mit geringfügigen Abweichungen auf dem Niveau des Vorjahres. Erstmals sind die Verfahren, die Hochschuleinrichtungen betreffen, gesondert ausgewiesen. Dies ist notwendig, da diese Kategorien in der bundeseinheitlichen Statistik gesondert ausgewiesen werden.

Das 3. Jahr in Folge beobachtet die Gutachterstelle eine leichte aber inzwischen doch fast kontinuierliche Zunahme der Verfahren, in denen eine Fehlbehandlung mit Schadensfolge festgestellt wurde und demzufolge die Schadensregulierung empfohlen wurde. Im Jahr 2006 lag dieser Prozentsatz bei 25,47 Prozent, im Jahr 2007 bei 28,63 Prozent, im Jahr 2008 betrug dieser Prozentsatz 29,09 Prozent. Eine Entwicklung, die zumindest Aufmerksamkeit verdient, wenngleich die Interpretation schwierig ist. An der Interpretation dieser Ergebnisse wird gearbeitet.

Wie seit 2006 üblich, gehen unsere Ergebnisse in die bundesweite Statistik der Gutachterkommissionen/ Schlichtungsstellen der deutschen Ärztekammern ein.

Die Gutachterstelle beobachtet eine steigende Anzahl von Widersprüchen gegen ihre Entscheidungen. Gemäß Vorstandsbeschluss aus dem Jahr 2007 erfolgt die Bearbeitung dieser Widersprüche zunehmend über den Sachverständigenrat der Gutachterstelle, dessen Tätigkeit auch im Jahr 2008 als überaus effektiv zu beurteilen ist.

In 2008 hat Frau Riedel, die über viele Jahre unsere Geschäftsstelle verlässlich organisiert hat, den Ruhestand erreicht. Ihr ist in besonderer Weise für ihre Arbeit zu danken. Frau Friedl hat diese Tätigkeit nach einer Einarbeitungsphase übernommen und für Kontinuität gesorgt.

Dr. Rainer Kluge, Miltitz, Vorsitzender
(veröffentlicht im „Ärzteblatt Sachsen” 6/2009)