An der Sächsischen Landesärztekammer ist das Thema des Schutzes vor Gewalt von vulnerablen Gruppen integraler Bestandteil des Aufgabenspektrums. Seit 2019 ist für den Teilbereich des Kinderschutzes die Landeskoordinierungsstelle Medizinischer Kinderschutz an der Kammer mit Unterstützung des SMS installiert worden. In zahlreichen Weiter- und Fortbildungen, Veröffentlichungen und Ausschüssen wird der Gewaltschutz bereits thematisiert.
Bis 2017 existierte eine Kommission Häusliche Gewalt, welche die Digitalisierung des Leitfadens „Gewalt gegen Kinder“ in die heutige App „H&G“ maßgeblich forcierte. In der Legislaturperiode 2019-2023 wurde versucht, das Thema über eine Beauftragte Häusliche Gewalt zu bearbeiten. Schnell wurde deutlich, dass die SLÄK fachliche Beratung zu diesem Thema benötigt, die deutlich über die Expertise einer/eines Beauftragten hinausgeht. Die Arbeit der Staatsregierung an der Umsetzung der Istanbul-Konvention (2018 verabschiedetes Europäisches Abkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt) ist arbeitsintensiv und die Sächsische Landesärztekammer muss hier immer wieder beratend tätig werden.
Ziel und Inhalt der Kommission wird sein, Vorstand und Geschäftsführung der Kammer in Bezug auf das Thema häusliche Gewalt zu beraten sowie Positionen und Empfehlungen zu erarbeiten. Die Kommission wird eng mit der Landeskoordinierungsstelle Medizinischer Kinderschutz zusammenarbeiten, aber das Thema häusliche Gewalt perspektivisch in all seinen gesellschaftlichen Facetten abarbeiten.