In Deutschland leben ca. 80.000 bis 120.000 Menschen mit angeborenen Varianten oder Störungen der Geschlechtsentwicklung. Bis vor einigen Jahren wurden Personen mit nicht eindeutigem Genital möglichst früh operativ oder medikamentös ‚angepasst‘. Das traumatisierende Potenzial solcher Eingriffe wurde stark unterschätzt. Der Deutsche Ethikrat forderte daher, unnötige geschlechtsangleichende Eingriffe strikt zu unterlassen bis die Voraussetzungen für eine selbstbestimmte Entscheidung der Betroffenen vorliegen.
Ziel der Fortbildungsveranstaltung der Sächsischen Landesärztekammer ist es zum einen, durch Aufklärung und Darstellung der Behandlungsfolgen sowie der sich anschließenden psychosozialen Problematiken medizinisch nicht-indizierte Eingriffe an Betroffenen zu verhindern, und zum anderen darauf hinzuwirken, dass Betroffene so früh wie möglich in ein qualifiziertes interdisziplinäres Kompetenzzentrum zur Diagnostik und Behandlung vermittelt werden.
Die Veranstaltung wurde mit 3 Fortbildungspunkten zertifiziert und ist kostenfrei.
Programm