Die Zahl der Organspender sinkt. Jeden Tag sterben in Deutschland drei Patienten, die durch eine Organspende hätten gerettet werden können. Bundesweit warten 10.000 Menschen auf eine lebensrettende Transplantation. „Daher müssen wir mehr über die Organspende informieren und aufklären, um das lebenswichtige Thema stärker in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken“, so der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck im Vorfeld der Landtagssitzung. Nur 35 Prozent haben ihren Willen in einem Organspendeausweis dokumentiert.
„Jede und jeder von uns kann schon morgen in die Situation kommen, eine Organspende zu benötigen – sei es durch eine Krankheit oder einen Unfall. Deshalb müssen wir irrationale Ängste und Vorurteile abbauen“, so Bodendieck. „Und wir wissen, dass in Deutschland viele Menschen Organe spenden würden, aber keinen Organspendeausweis tragen. Deshalb sollten wir in Deutschland, so wie in vielen anderen europäischen Ländern, die Widerspruchslösung einführen“. Jeder Mensch, der für sich eine Organspende ausschließt, könnte dann schriftlich oder mündlich seinen Widerspruch äußern. Weil auch für die Widerspruchsregelung der mutmaßliche Wille des Patienten in Zweifelsfällen zu klären ist, ist dessen Autonomie immer gewährleistet.