SIKO-Empfehlungen zur SARS-CoV-2-Impfung

AKTUELLE POSITION DER SÄCHSISCHEN IMPFKOMMISSION ZUM HERBST-BOOSTERN

Diese Woche werden die ersten Impfstoffdosen der beiden bivalenten mRNA-Impfstoffe ausgeliefert. Die Impfstoffe bestehen zur einen Hälfe aus dem bisher von den Herstellern verfügbaren Impfstoff, der auf den Wildtyp des Coronavirus zugeschnitten ist. Die andere Hälfte der Impfstoffe ist an den Omikron-Subtyp BA.1 angepasst. Resultat ist nach derzeitiger Datenlage eine bessere Immunantwort, auch wenn im Moment in Deutschland die BA. 4/5-Variante das Infektionsgeschehen dominiert.

 

Die Sächsische Impfkommission (SIKO) hatte in Vorbereitung auf die Zulassung der angepassten Impfstoffe schon am 24. August eine entsprechende Impfempfehlung herausgegeben und die Ärzte informiert.


Wer braucht eine dritte Impfung?

Um vollständig geimpft zu sein, benötigt jeder eine dritte Dosis. Diese sollte möglichst zeitnah mit dem nun verfügbaren bivalenten an den Omikron-Subtyp BA.1 angepassten Impfstoff erfolgen.

Wer braucht eine vierte bzw. fünfte Impfung?

Sie sind gesund und jünger als 70

Dann warten Sie für Ihre 4. Impfung (die frühestens 6 Monate nach ihrer 3. Impfung erfolgen sollte) auf die bivalenten Impfstoffe, die auf die Omikron-Subtypen BA.4/5 angepasst sind. Diese erwarten wir Mitte Oktober. Dies gilt auch für Menschen, die im Gesundheitswesen beschäftigt sind.


Sie sind über 70 Jahre alt oder haben eine der folgenden Erkrankungen:

  • Deutliches Übergewicht (BMI ≥ 30 kg/m²)
  • Schlecht eingestellter Zuckerwert bei Diabetes (HbA1c > 7,5%)
  • Schlechte Nierenfunktion (Haus- oder Facharzt fragen) oder Dialyse
  • Schwere chronische Erkrankungen der Atemwege
  • Angeborene oder erworbene Immunschwächen (Haus- oder Facharzt fragen)
  • Dauerhafte Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (Haus- oder Facharzt fragen)
  • Krebserkrankungen (bis 5 Jahre nach Behandlung)

Dann lassen Sie sich zeitnah mit dem bivalenten an den Omikron-Subtyp BA.1 angepassten Impfstoff impfen.

Nach Rücksprache mit dem Haus- oder Facharzt gibt es auch weitere chronische Erkrankungen, bei denen nach ärztlicher Einschätzung ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der SARS-CoV-2-Infektion besteht. Eine Liste findet sich in der aktuellen Empfehlung der Sächsischen Impfkommission, nach der sich die sächsischen Praxen richten.

 

Sie wurden mindestens zweimal geimpft UND haben eine oder mehrere SARS-CoV-2-Infektionen durchgemacht

Dann sollte ebenfalls eine Auffrischimpfung mit einem angepassten Impfstoff erfolgen, wenn seit der Infektion länger als 6 Monate vergangen sind. Bei Menschen über 70 Jahren oder anderen Erkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen, kann eine Auffrischimpfung nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt auch schon früher sinnvoll sein, frühestens drei Monaten nach der letzten Infektion.

 

Die aktuellen Impfempfehlungen finden Sie hier:  www.slaek.de/siko(öffnet in neuem Fenster)


Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an:

  • Dr. med. Thomas Grünewald (SIKO-Vorsitzender)
  • Klinik für Infektions- und Tropenmedizin
  • Klinikum Chemnitz / Standort Küchwald
  • Flemmingstraße 2, 09116 Chemnitz
  • Tel.: 03 71 / 33 34 26 50
  • e-mail: t.gruenewald(at)skc.de