- 13 Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) aus verschiedenen Fachrichtungen und Weiterbildungsjahren, die größtenteils 2019 erstmals in die Sächsische Landesärztekammer gewählt worden sind
Forum Junge Ärzte
Über uns
Wer wir sind
Was wir erreicht haben
2019
- Gründung "Forum Junge Ärzte"
- Antrag zur Aufnahme zweier ÄIW in den Weiterbildungsausschuß (Beschlossen 11/2019), seitdem mit zwei Ärztinnen dort vertreten (Dr. med. Wenke Wichmann, Dr. med. Anne-Kathrin Geier)
- Wahl zweier Delegierter zum Deutschen Ärztetag aus der Gruppe der ÄIW (Dr. med. Wenke Wichmann und Dr. med. Kristin Korb)
- Vertreter aus unserer Gruppe in zahlreichen Ausschüssen (z.B. Redaktion Ärzteblatt Sachsen, Ausschuss Weiterbildung, Ärztliche Ausbildung, Ambulant-stationäre Versorgung, Prävention und Rehabilitation, Aufsichtsausschuss Ärzteversorgung)
2020
- 30. Sächsischer Ärztetag: Antrag auf mehr Nachhaltigkeit in der Sächsischen Landesärztekammer an Vorstand überwiesen
- 30. Sächsischer Ärztetag: Änderungsantrag zur neuen WBO - Facharztunabhängige Anerkennung von 3 Monatsrotationen tritt mit neuer WBO am 1. Januar 2021 in Kraft
- 30. Sächsischer Ärztetag: David Blei in den Aufsichtsausschuss und Dr. med. Kristin Korb in den Verwaltungsausschuss der Sächsischen Ärzteversorgung gewählt
Was wir erreichen wollen
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Einhaltung der Arbeitszeit gemäß EU-Gesetzgebung
- Verbesserung der Weiterbildungsbedingungen
- Vom Fachgebiet unabhängige Anerkennung der Weiterbildungszeit für eine Tätigkeit in der Forschung für mind. 6 Monate
- Enge Vernetzung zwischen Studierenden, Berufsanfängern und Jungärzten mit der SLÄK
Kontakt:
Forum Junge Ärzte
Veranstaltungen
Aktuell: Fortbildung Berufseinstieg - Interessierte können sich hier(öffnet in neuem Fenster) für den geplanten Kurs "Fortbildungskonzept für Junge Ärztinnen und Ärzte" melden
Ob Informationsveranstaltung zu beruflichen Perspektiven in Sachsen, Weiter- und Fortbildungsangebote der Landesärztekammer oder geeignete Seminare der Ärzteverbände, die wichtigsten Veranstaltungen für junge Ärzte finden Sie hier:
Forum Junge Ärzte
Die Wahl zur Legislaturperiode 2019-24 ist für die Sächsische Landesärztekammer (SLÄK) eine besondere gewesen. Erstmalig wurden 13 ÄrztInnen in Weiterbildung (ÄiW) in das Parlament der Ärztevertretung für Sachsen gewählt, so viel wie nie zuvor.
Diese ÄiW trafen sich erstmals auf der konstituierenden Sitzung im Juli 2019. Zunächst gab es einen losen E-Mail-Verteiler, man tauschte sich über die Themen der Kammer aus und wir stellten fest, dass wir gemeinsam etwas erreichen wollten. Erstes wichtiges Thema war die Weiterbildung. Um die Situation in der Weiterbildung zu verbessern, brauchte man ein Mitspracherecht im Weiterbildungsausschuss. Die Regularien des Ausschusses sahen jedoch nur eine Teilnahme für Fachärzte vor. Und so war die Idee für den ersten gemeinsamen Antrag geboren. Zwei ÄiW sollten die Möglichkeit erhalten, am Ausschuss teilzunehmen. Bereits am zweiten Tag der ersten Sitzung wurde der entsprechende Antrag der Kammer vorgestellt und erfreulicherweise auch angenommen. Was zunächst nur ein Provisorium war, wurde im November 2019 einstimmig beschlossen: Dr. med. Wenke Wichmann und Dr. med. Anne-Kathrin Geier werden als ÄiW Teil des Weiterbildungsausschusses. Ebenfalls in der zweiten Kammerversammlung konnten Dr. Wichmann und Dr. med. Kristin Korb zu Delegierten für den Deutschen Ärztetag gewählt werden. Ein weiteres Indiz dafür, dass das Interesse an den ÄiW groß ist. Darüber hinaus sind wir in zahlreichen weiteren Ausschüssen vertreten.
Nach diesen ersten Erfolgen wollten wir eine gemeinsame Organisationsform mit all den Themen die uns wichtig sind. Die 13 ÄiW gestalteten ein Positionspapier zur Gründung eines Forums Junge Ärzte und übergaben es dem Vorstand. In einem Treffen mit dem Kammerpräsidenten im Sommer 2019 konnten die Beweggründe dargelegt werden und in der folgenden Klausurtagung wurde dem Projekt durch den Vorstand grünes Licht gegeben. Im Dezember folgte die erste Sitzung zur Organisation des Forums Junge Ärzte, dessen Themen und Ziele wir im Folgenden erläutern wollen.
Als junge Ärzte und größtenteils erstmalige MandatsträgerInnen (ÄiW) haben wir festgestellt, dass uns unabhängig von der Fachrichtung gewisse Themen besonders betreffen und am Herzen liegen. Insbesondere die gute Weiterbildung, der Berufseinstieg, das interdisziplinäre Arbeiten und das Bedürfnis, die Zukunft des Arztberufes gemeinsam als weiterhin attraktiv zu gestalten.
Nach unseren Vorstellungen soll das Forum Junge Ärzte ein Forum für den interaktiven und offenen Austausch zwischen den gewählten MandatsträgerInnen (ÄiW) und interessierten ÄIW sowie Studierenden/Fachschaften und JungfachärztInnen sein. Somit soll eine möglichst niederschwellige Begegnung mit berufspolitischen Themen ermöglicht werden. Das Forum Junge Ärzte soll eine sektorübergreifende Kommunikation und Diskussion ermöglichen.
Alle gewählten ÄiWs, unabhängig vom Alter oder Weiterbildungsjahr wollen den Zugang für Studierende, Fachschaften und JungfachärztInnen organisieren, koordinieren und bewerben.
Im Forum Junge Ärzte sollen naturgemäß insbesondere die Anliegen der ÄiWs aufgegriffen und gemeinsam bearbeitet werden. Hierzu zählen unter anderem die Umsetzung der MWBO auf Landesebene und das E-Logbuch. In diesem Rahmen ist uns sehr wichtig, dass die Qualität der Weiterbildung auch einen gewissen einheitlichen Mindeststandard erfüllt und weiterhin auch entsprechende Kontrollorgane etabliert werden. Unsere Weiterbildung soll nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität stattfinden. Den Fehlentwicklungen muss energisch mit einheitlichen und kontrollierbaren Qualitätsstandards entgegengewirkt werden.
Weitere für uns wichtige Punkte sind die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und natürlich unsere eigene Gesundheit. Immer mehr Ärztinnen, aber auch Ärzte arbeiten heute in Teilzeit. Leider heißt Teilzeit jedoch nicht zwangsläufig weniger Arbeitszeit. Durch vielfältige Umstände (wenig Personal, zunehmende Patientenzahlen, Druck von Vorgesetzen, wirtschaftliche Interessen uvm.) können Teilzeitverträge in der Realität oft nicht umgesetzt werden. Ein weiteres Problem hierbei sind die anfallenden Dienste, die oftmals in Vollzeit abzuleisten sind. Es müssen dringend schlüssige Konzepte zur Verbesserung dieser Situation erarbeitet werden, denn die reale Vereinbarkeit von Arztberuf und Familie ist aktuell nicht oder nur in den seltensten Fällen gegeben. Auch in diesem Zusammenhang ist uns unsere eigene Gesundheit natürlich sehr wichtig. Ein entscheidender Punkt zur Vermeidung von Überlastungen ist hierbei aus unserer Sicht die verpflichtende Erfassung der Arbeitszeit gemäß EU-Gesetzgebung und damit die Einhaltung des Arbeitszeitrechts.
Ein weiteres wichtiges Thema zur Verbesserung der Weiterbildungsbedingungen ist die vom Fachgebiet unabhängige Anerkennung der Weiterbildungszeit für eine Tätigkeit in der Forschung für maximal 6 Monate. In anderen Bundesländern wurde dies bereits erfolgreich realisiert. Eine Tätigkeit in der Forschung wird in der MWBO explizit erwünscht, daher sollte dies auch entsprechend mit einer Anerkennung dieser Zeit auf die Weiterbildungszeit abgebildet werden.
Wir wollen die Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz der Sächsischen Lndesärztekammer für Studierende und junge ÄrztInnen verbessern. Als das Forum Junge Ärzte wollen wir eigene Ideen unter Nutzung der neuen Medien einbringen, um die Arbeit der Kammer vorzustellen und diese auch für Studierende und junge ÄrztInnen attraktiv zu machen.
Wir wollen niedrigschwelliger Ansprechpartner bei Fragen und Problemen in der Aus- und Weiterbildung, im ärztlichen und studentischen Alltag sowie bezüglich der Ärztekammer sein. Wenn wir nicht weiterhelfen können, so werden wir versuchen den richtigen Ansprechpartner zur vermitteln.
Dafür sind wir unter der Mailadresse junge.aerzte(at)slaek.de zu erreichen.
Persönliches
Sprecherin Forum Junge Ärzte
Ärztin in Weiterbildung (Allgemeinmedizin), Angestellte Ärztin, Radebeul
Dr. med. Julia Fritz
In einer meiner früheren Kliniken kam es durch einen Chefarztwechsel zu großen Umstrukturierungen. Um unsere Interessen als ÄrztInnen in Weiterbildung bei diesen Veränderungen mit einzubringen, beschlossen wir zwei AssistentenvertreterInnen zu wählen. Ich wurde eine davon und habe in dieser Zeit gemerkt, dass man sich mit konstruktiven Lösungsansätzen durchaus effektiv einbringen kann.
Viele Vorschläge konnten wir umsetzen, bei anderen haben wir durch das Gespräch mit der Führungsebene manche ihrer Entscheidung besser verstehen können. Als ich dann den Aufruf zur Kammerwahl im Sächsischen Ärzteblatt las, dachte ich mir, dass ich diese positiven Erfahrungen nicht nur auf Klinik-, sondern auch auf Kammerebene fortführen könnte.
Ich wünsche mir eine aktive Beteiligung junger ÄrztInnen an der Kammerarbeit. Dass wir durch die 13 gewählten ÄrztInnen in Weiterbildung und ihre aktive Mitarbeit in der Ausschussarbeit (besonders auch im Weiterbildungsausschuss) bereits auf einem sehr guten Weg sind, freut mich sehr.
Ich wünsche mir einen konstruktiven Austausch zwischen den verschiedenen Ärztegenerationen, zwischen niedergelassenen und angestellten ÄrztInnen auf dem Land und in der Stadt, um eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, wie wir die ärztliche Versorgung der Bevölkerung Sachsens auch in Zukunft gewährleisten können.
Sprecher Forum Junge Ärzte
Facharzt für Allgemeinmedizin Angestellter Arzt, Meißen
Dr. med. Fabian Lenz
Schon während des Studiums wollte ich gerne Ansprechpartner bei Problemen sein und helfen, bestehende Strukturen zu verbessern. Deshalb engagierte ich mich einige Zeit im Fachschaftsrat in Dresden. Als dann das Berufsleben begonnen hatte, stellte ich neben den schönen Seiten des Berufs auch die strukturellen Probleme bei der Weiterbildung und den Arbeitsbedingungen fest. Daran wollte ich gerne etwas ändern. Als ich dann auf eine Kandidatur zur Kammerversammlung angesprochen wurde, sah ich die Möglichkeit etwas zum Besseren zu verändern, weshalb ich mich letztlich aufstellen ließ und sogar gemeinsam mit 12 weiteren ÄiW gewählt wurde.
Ich denke, dass der Arztberuf für viele ein Traumberuf ist, der durch Missstände im Gesundheitswesen, aber auch in der ärztlichen Weiterbildung und der Organisation des Berufsalltags gerade etwas in Verruf gerät. Viele Ärzte müssen auf Teilzeit ausweichen oder suchen sich alternative Tätigkeitsfelder, weil ihnen keine geregelte Weiterbildung oder eine Vereinbarkeit mit dem Sozialleben gewährt wird. Ich würde mir wünschen, dass die ärztliche Weiterbildung so strukturiert wird, dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung mit rechtlich fairen Arbeitszeiten möglich wird. ÄiW sollen keine Arbeitsmaschinen sein, sondern in erster Linie etwas lernen, damit sie gut auf ihr weiteres Berufsleben vorbereitet werden.
Sprecher Forum Junge Ärzte
Facharzt für Allgemeinmedizin Niedergelassener Arzt, Großenhain
Dr. med. Maik Sauer
Gleich zu Beginn meiner Facharztweiterbildung bin ich durch die Aufnahme im Weiterbildungsverbund (CCS) Frau Prof. Dr. med. habil. Antje Bergmann begegnet. Durch sie durfte ich viele interessante Ärztinnen und Ärzte kennenlernen, die sich in der Berufspolitik engagieren. So kam es schließlich dazu, dass ich 2015 in den Vorstand der Kreisärztekammer (Dresden Stadt) gewählt wurde. Im Rahmen der Vorstandsitzungen sowie der ehrenamtlichen Arbeit erhielt ich zahlreiche interessante Einblicke in die Berufspolitik. Besonders beeindruckend für mich waren das zum Teil jahrzehntelange ehrenamtliche berufspolitische Engagement und das Erreichte meiner Mitstreiter. Als jüngstes Vorstandsmitglied der Kreisärztekammer (Dresden Stadt), wollte ich auch andere ÄiW für die Berufspolitik begeistern und gemeinsam mit ihnen, insbesondere die Interessen der ÄiW vertreten. Leider musste ich schnell feststellen, dass nur die wenigsten Berufsanfänger und -anfängerinnen überhaupt wussten, dass es so etwas wie Kreisärztekammern gibt.
Berufspolitisches Interesse kann aus meiner Sicht nur wachsen, wenn man über die Strukturen und vor allem die eigenen Einflussmöglichkeiten aufklärt. Dementsprechend informiert die Kreisärztekammer seit einigen Jahren im Rahmen des sogenannten „PJ Warm Ups“ über die wichtigsten berufspolitische Aspekte und die Strukturen und Aufgaben der Kammer. Im Rahmen meiner Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin hatte ich bereits die Gelegenheit, eine Vielzahl Kollegen und Kolleginnen verschiedener Fachrichtungen im stationären und ambulanten Bereich kennenzulernen. Dabei fiel mir auf, dass sich einige Probleme durch alle Sektoren ziehen. Als Beispiele seien hier Überarbeitung, unzählige Überstunden, mangelnde Anerkennung und Unvereinbarkeit von Familie und Beruf aufgeführt. Auf all diese Probleme können wir als Ärzte in unserer gemeinsamen Selbstverwaltung Einfluss nehmen, wir müssen es nur tun! Diese Erfahrungen waren schließlich der Grund dafür, mich als Kandidat für die Kammerversammlung zu bewerben.
Ich freue mich zunächst sehr, dass mit mir noch weitere 12 ÄiW in die Kammerversammlung gewählt wurden. Ich fand es sehr beeindruckend, wieviel wir als Vertreter der ÄiW bereits erreichen konnten, dies motiviert für unsere weiteren Verhaben. Für mich steht bereits jetzt die Gewinnung weiterer Studierender und ÄiW für die Berufspolitik im Vordergrund. Die Gründung des Forums Junge Ärzte ist hierbei von zentraler Bedeutung. Ich wünsche mir mehr aufgeklärte und motivierte junge ÄrzteInnen, die sich aktiv mit in die Berufspolitik einbringen und direkt Einfluss auf bestehende Probleme nehmen wollen.
Presse
Berichte, Meldungen und Artikel im Zusammenhang mit dem Forum Junge Ärzte: