Die Kammerversammlung der sächsischen Ärztinnen und Ärzte fordert die dauerhafte Einführung eines semesterübergreifenden Lehrplans zur Vermittlung wissenschaftlicher Kompetenzen an den medizinischen Fakultäten Sachsens.
70. Kammerversammlung: Mehr Wissenschaftskompetenz im Medizinstudium
Die Bedeutung von wissenschaftlichen Fertigkeiten für die spätere ärztliche Tätigkeit sei grundlegend und Wissenschaftskompetenz ein zentrales Ausbildungsziel im Medizinstudium. Medizinisches Wissen erweitere sich permanent und erfordere die kritische Auseinandersetzung mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie deren Anwendung in Diagnostik und Therapie zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Daher müsse die Ausbildung zum eigenständigen wissenschaftlichen Denken und Handeln gemäß des Masterplans 2020 und des aktuellen Entwurfs zur neuen Approbationsordnung in das bestehende Curriculum verpflichtend integriert werden.
Die zurückliegende Corona Pandemie hat unter anderem deutlich gezeigt, dass die kritische Reflektion sowie die korrekte Aufarbeitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen eine wichtige Fertigkeit von Ärzten darstellt. Den Studierenden solle ermöglicht werden, fächerübergreifend medizinisch-wissenschaftliche Fertigkeiten zu erlangen. Dafür sei der Beginn der Vermittlung bereits ab dem Studienstart essenziell, wobei die Vermittlung integriert in verschiedene Fachkontexte erfolgen und im Verlauf des Studiums als Lernspirale aufgebaut sein sollte.
Begleitend zu Praktika, Seminaren und Vorlesungen der jeweiligen Fachbereiche sollten die grundlegenden wissenschaftlichen Fertigkeiten innerhalb der Fachkontexte vertieft werden.