Universitätsmedizin Leipzig gründet Institut für Allgemeinmedizin

An der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig hat Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gestern die Gründung des neuen Instituts für Allgemeinmedizin mit begleitet. Hier sollen künftig die vielfältigen Aktivitäten und die über Jahre aufgebaute Expertise im Bereich der Allgemeinmedizin unter einem Dach gebündelt werden.

Das Institut steuert alle Belange der allgemeinmedizinischen Ausbildung aus einer Hand aus. Dazu gehört unter anderem:

  • die enge Einbindung von und Vertragsbeziehungen mit Partnerpraxen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte
  • die qualitative und inhaltliche Weiterentwicklung der Ausbildungsinhalte
  • die Überführung von medizinischen Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin in Lehre und Patientenversorgung

Die bisherige allgemeinmedizinische Abteilung der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig habe in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Projekten zur Weiterentwicklung der Hausärzteausbildung erfolgreich etabliert und damit das »20-Punkte-Programm – Medizinische Versorgung 2030« des Freistaats maßgeblich unterstützt, heißt es in einer Pressemitteilung. So wurde etwa der »Leipziger Kompetenzpfad Allgemeinmedizin« (LeiKA) für jährlich 30 Medizinstudentinnen und Studenten im Rahmen ihres Studiums entwickelt. Mit »MiLaMed" wurde ein Verbundnetzwerk in von Unterversorgung bedrohten Modellregionen Mitteldeutschlands aufgebaut.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte anlässlich der Gründung des Instituts, das Allgemeinmediziner für die meisten Menschen die ersten Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen seien. Das allein zeige die große Bedeutung der allgemeinärztlichen Tätigkeit für die Gesellschaft. Das neue Institut sorge für eine noch höhere Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Allgemeinmedizin und unterstütze so die Anstrengungen der Sächsischen Staatsregierung im Kampf gegen den Ärztemangel auch und gerade im ländlichen Raum. Nicht zuletzt wird das Medizinstudium insgesamt gestärkt und es sei gelungen, die Zahl der Medizinstudienplätze am Standort Leipzig in den vergangenen Jahren um 40 zu erhöhen.

Der Dekan der Medizinischen Fakultät Leipzig Prof. Dr. Ingo Bechmann fügte hinzu: »Wir wollen am Institut eine Professur auf den Weg bringen, welche den Studierenden wichtige Kenntnisse und Knowhow für eine künftige eigene Praxis lehrt. Die jungen Menschen entscheiden sich bei der Wahl ihres Studiums nicht dafür, später eine eigene Praxis zu eröffnen und eine Geschäftsperson zu werden. Sie entscheiden sich für das Fach Medizin und wir zeigen ihnen die künftigen Berufsfelder auf.«