Klinikum Chemnitz erhält Auszeichnung für Organspende-Engagement

Für ihren besonderen Einsatz für die Organspende wurden heute auf der Wartburg bei Eisenach das Klinikum Chemnitz sowie zwei weitere Kliniken aus Thüringen und Sachsen-Anhalt von den zuständigen Ministerien gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in der Region Ost ausgezeichnet.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Ein besonderer Dank gilt den Transplantations-beauftragten. In ihrer Verantwortung liegt es, mögliche Organspender zuverlässig zu erkennen und in ihren Kliniken verlässliche Strukturen für den Ablauf einer Organspende zu schaffen. Dazu benötigen sie die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen und der Klinikleitung. Nur mit einem gut zusammenwirkenden Team aus unterschiedlichen Professionen gelingt Organspende im Krankenhaus.«

Im Klinikum Chemnitz erhielt der Einsatz für Organspende einen großen Schub mit der Einrichtung der »Stabstelle Transplantationsbeauftragte« zum 1. Januar 2024. Das zentral angebundene Team der Stabsstelle ist multi-professionell mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften sowie einer Psychologin besetzt. Die Prozesse und Abläufe im Zusammenhang mit Organspenden im Klinikum können nun unabhängig von Klinikstrukturen organisiert werden. Dadurch wird die fachübergreifende Zusammenarbeit und die Kooperation mit weiteren am Organspendeprozess beteiligten Institutionen verbessert. Anhand der gesammelten Erfahrungen werden die Abläufe rund um das Thema Organ-spende zudem ständig weiterentwickelt. »Die übergeordnete Aufgabe unserer Transplantationsbeauftragten ist es, möglichst vielen Patientinnen und Patienten auf der Warteliste zu einem geeigneten Spenderorgan zu verhelfen«, so Prof. Dr. Martin Wolz, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz. »Dass unser Haus mit seinen interdisziplinär arbeitenden Beauftragten von der Deutschen Stiftung Organtransplantation und dem sächsischen Gesundheitsministerium für diese Aufgabe und das Engagement ausgezeichnet wird, freut uns sehr und bestärkt uns, das Thema auch in Zukunft in den Fokus zu stellen.«

Das Team der Stabsstelle unterstützt auch bei Gesprächen mit Angehörigen. Insbesondere wenn die Einstellung der Patientin oder des Patienten zur Organspende nicht bekannt ist, ist die Begleitung der Angehörigen bis hin zum Abschiednehmen eine wichtige Aufgabe der Psychologin innerhalb der Stabsstelle. Dazu Gesundheitsministerin Köpping: »Ein ganz wichtiger Aspekt im Prozess einer Organspende ist das sensible Gespräch mit den Angehörigen; auch dafür danke ich den heute geehrten Häusern. In vielen Fällen liegt keine Erklärung zur Organspende vor, und die Hinterbliebenen wissen oft nicht, wie der oder die Verstorbene zur Organspende stand. Wir möchten die heutige Veranstaltung daher auch dazu nutzen, an alle Bürgerinnen und Bürger zu appellieren, sich über die Organspende zu informieren, eine eigene Entscheidung zu treffen, sie zu dokumentieren und vor allem in der Familie darüber zu sprechen.«

Gemeinsam mit der DSO Region Ost werden in jedem Jahr drei mitteldeutsche Krankenhäuser ausgezeichnet. Neben dem Klinikum Chemnitz wurden in diesem Jahr auch das Altmark Klinikum, Gardelegen (Sachsen-Anhalt) und das KMG Klinikum Sömmerda (Thüringen) geehrt.

Hintergrundinformationen:

In Sachsen haben im Jahr 2024 insgesamt 72 Personen Organe gespendet (2023: 66). Es konnten 182 Organe für die Transplantation entnommen werden (2023: 181). Nicht ganz 400 Menschen in Sachsen standen Ende 2024 auf der Warteliste für eine Transplantation.

Die DSO ist die Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende gemäß Transplantationsgesetz und bietet den mehr als 1.200 Entnahmekrankenhäusern in Deutschland umfassende Unterstützungsangebote bei den Abläufen der Organspende an. Dazu gehören Vorträge und Beratungen in den Kliniken, Fort- und Weiterbildungen, ein zertifiziertes E-Learning-Fortbildungsprogramm sowie fachbezogene Informations- und Arbeitsmaterialien. In der DSO-Region Ost betreut ein Team von 15 Koordinatorinnen und Koordinatoren über 130 Entnahmekrankenhäuser in allen Belangen der Organspende.