Die sächsische Ärzteschaft unterstützt und befürwortet ausdrücklich die Umsetzung einer aktuellen Leitlinie zur klimabewussten Verschreibung von Dosieraerosolen. Sogenannte Inhalativa sind Medikamente, die durch Einatmen verabreicht werden und vor allem bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.
74. Kammerversammlung: Klimabewusste Verordnung von Dosieraerosolen
Konkret geht es in dem Appell um das Gas Apafluran. Dieses sei 3600mal klimaschädlicher als CO2 und verbleibe hunderte bis tausende von Jahren in der Atmosphäre. Es wird zurzeit noch in drei Dosieraerosolen in Deutschland eingesetzt. Zwei davon werden von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) in der Leitlinie „Klimabewusste Verordnung von Inhalativa“ als nicht sinnvoll eingestuft. Das dritte könnte durch vergleichbare Präparate ersetzt werden.
Wie früher die Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) wegen ihrer Schädigung der Ozonschicht weltweit verboten wurden, wäre auch für Apafluran ein Verbot dringend erforderlich. Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, hofft: „Vielleicht kann aber durch unseren Appell ein freiwilliger Verzicht der Industrie auf dieses Gas angestoßen werden.“